Struktur und Aufgaben

Die Arbeitsstelle Eine Welt in der Ev. Luth. Landeskirche Sachsens 

Bereits 1968 wurden die Kirchen auf der Vollversammlung des Ökumenischen Rates der Kirchen (ÖRK) aufgerufen „einen solchen Anteil ihrer regulären Einkünfte für Entwicklungshilfe zur Verfügung zu stellen, der ein wirkliches Opfer darstellen würde. Dieser Betrag sollte unabhängig von den Ausgaben für Mission und andere Programme gezahlt werden“.
Die Kirchen in der Bundesrepublik beschlossen daraufhin, 2% ihrer regulären Einnahmen für diesen Zweck im Haushalt einzustellen und als Umlage in einen gemeinsamen Fonds einzuzahlen. Das war die Geburtsstunde des Kirchlichen Entwicklungsdienstes (KED). Diese Aktion wurde bekannt als „2%-Appell“. Es stellte sich aber heraus, dass selbst in den besten Jahren keine Landeskirche diesem Appell in seinem Umfang folgte. Auch aus diesem Grund wurde bei der Vollversammlung des ÖRK 1983 in Vancouver diese Aufforderung bekräftigt und mit dem Zusatz versehen „ zu dem selben Zweck einen Teil ihres Gottesdienstes, ihres Bildungsprogramms, ihrer Gebäude ... und was am wichtigsten ist, ihres gesellschaftlichen Einflusses einzusetzen.“

Die acht Landeskirchen in der DDR haben sich auf Anregung des Facharbeitskreises Ökumenische Diakonie des Bundes der Evangelischen Kirchen in der DDR für die Beteiligung am 2%-Appell entschieden. Aufgrund der Kirchenstrukturen übergaben sie die Verantwortung für die Umsetzung aber den Kirchvorständen und Gemeindekirchenräten. Heute beteiligen sich auch die ostdeutschen Landeskirchen an der Umlage für den Kirchlichen Entwicklungsdienst. Aber auch sie sind von dem 2%-Ziel weit entfernt.

Die Evangelisch-Lutherische Landeskirche Sachsens hat 1996 eine „Arbeitsstelle für Mission, Ökumene und Entwicklungsbezogene Bildung“ eingerichtet, die die Aufgaben des Kirchlichen Entwicklungsdienstes (KED) in Sachsen wahrnimmt. Sie wurde vom Ausschuss für entwicklungsbezogenen Bildung und Publizistik (ABP) des KED der Evangelischen Kirche in Deutschland finanziert und ab 2002 in den Haushalt der Landeskirche übernommen.





Seit 01.08.2021 hat Helena Funk die Leitung der Arbeitsstelle Eine Welt in der Ev.-Luth. Landeskirche Sachsens inne. Von 1996 bis Juni 2021 war die Religionspädagogin Christine Müller die Stelleninhaberin und ist nun in Ruhestand gegangen.

Helena Funk studierte Afrikawissenschaften in Bayreuth und Leipzig mit Schwerpunkt Wirtschaft, Entwicklungspolitik, Soziologie und Sprachen sowie etliche Semester Theologie. Seit ihrer Jugend ist sie in der kirchlichen Partnerschaftsarbeit zu Hause und hat insbesondere vielfältige Beziehungen nach Tansania. Als Jugenddelegierte für das Deutsche Nationalkomitee des Lutherischen Weltbunds und während ihrer Auslandsaufenthalte sammelte sie zahlreiche internationale und ökumenische Erfahrungen. Seit ihrem Studium engagiert sie sich im entwicklungspolitischen Bildungsbereich und hat neben der 50%-Tätigkeit als Beauftragte für den Kirchlichen Entwicklungsdienst eine weitere 50%-Stelle als Referentin für Bildungs- und Öffentlichkeitsarbeit beim Oikocredit Ostdeutschen Förderkreis e. V. inne.

Ihr Herz schlägt für Themen der globalen Gerechtigkeit wie den Fairen Handel, Nachhaltigkeit und Klimagerechtigkeit.

Von 2013 bis 2017 besetzte Doris Kriegel die Projektstelle "Kirchgemeinden - Lernorte für Nachhaltigkeit und Zukunftsfähigkeit".